„Die Linzer sind verpflichtet in die Stadtpfarrkirche zu gehen…“
Doch, du hast schon richtig gelesen – aber du glaubst das nicht?

Heute gibt es das natürlich nicht mehr, denn jeder darf die Religion ausüben, die er möchte. Das nennt man Religions- oder Glaubensfreiheit und dies ist – wie auch die Meinungsfreiheit – eine der Grundrechte des Menschen. Dennoch ist es nicht gelogen: Im 16. Jahrhundert wurden der Bürgermeister von Linz und auch alle anderen Bürger der Stadt zum Besuch der Stadtpfarrkirche verpflichtet. Grund dafür war, dass immer mehr Linzer die protestantischen Gottesdienste im Landhaus besuchten. Wer so viel Macht hat, diese Dinge zu befehlen, möchtest du wissen? Natürlich nur ein Kaiser und zwar war das damals Kaiser Maximilllian II.

Was solltest du sonst noch wissen?

Interessant ist, dass diese Kirche bereits vor ungefähr 1000 Jahren erstmals in Urkunden erwähntwurde. Damals stand an dieser Stelle nur eine Holzkapelle. Später wurde die Kirche mit richtigen Mauern gebaut und nach dem großen Stadtbrand wurde sie dann auch noch erweitert. So wie du das vielleicht von vielen kleineren Orten kennst, wurde auch um diese Kirche ursprünglich der Friedhofangelegt. Daran erinnernimmer noch die Grabsteine, die du bestimmt schon Mal entlang der Kirchenmauer entdeckt hast. Erst später wurde der Friedhof aufgelöst und ein Platz um die Kirche – der heutige Pfarrplatz- angelegt.

Wenn du diese Kirche wiedereinmal besuchst, hab ich folgenden Forschungsauftrag für dich:
Suche diese Details der Stadtpfarrkirche!

Wappenstein neben dem Hochaltar

Hinter diesem Wappenstein, der aus rotem Mamor besteht, befindet sich angeblich das Herz eines Kaisers! Hier soll nämlich Kaiser Friedrich III., der sein großes Reich von der Linzer Burg aus regierte, begraben worden sein. Ach ja, auch das Friedrichstor vom Linzer Schloss erinnert an diese Persönlichkeit!

Bruckner-Gedenktafel

Dieser große Komponist und Organist aus Oberösterreich war hier viele Jahre Stadtpfarrorganist, daher wurde an der Kirche eine Tafel angebracht, die an ihn erinnern soll. Wenn du mehr über Anton Bruckner erfahren möchtest, dann klicke auf die Gedenktafel!

Zweigeteiltes Gesicht

Das zweigeteilte Gesicht sollte die Menschen daran erinnern, dass das blühende Leben, besonders in Zeiten der Pest, plötzlich über Nacht dem Tod weichen könnte!

Stadtansicht aus dem 18. Jahrhundert

Wenn du wissen möchtest, wie Linz im 18. Jahrhundert ausgesehen hat, dann such dir diese alte Stadtansicht in der Stadtpfarrkirche. Sie ist auf dem Florianialtar zu entdecken. Was kannst du darauf erkennen? Was hat sich verändert?

Rundgang mit Google Street View