Rundgang: Die Linzer Altstadt
Altstadt
Bereits im 14. Jahrhundert tauchte der Begriff Altstadt im Vergleich zum neu errichteten Hauptplatz erstmals auf. Heute wird damit der gesamte Altstadtbereich gemeint, nicht nur der Straßenzug dieses Namens.
Altstadt 4, Konrad-Vogel-Haus
Johann Konrad Vogel, der eine Linzer Witwe heiratete und so in den Besitz einer Konditorei kam, soll der Erfinder der Linzer Torte sein, was sich aber einfach widerlegen lässt. Das Rezept findet sich bereits im Linzer Kochbuch von 1800, während J. K. Vogel erst 1823 nach Linz kam. Seine Verdienste waren bedeutend. Er engagierte sich sehr für den Bau der evangelischen Kirche und auch im Armenwesen.
Altstadt 10, Kremsmünsterer Stiftshaus
Kaiser Friedrich III. besaß dieses Haus. Er soll 1493 nach dem Genuss von Melonen hier verstorben sein. Über die Starhemberger und Scherffenberger gelangte das Haus in den Besitz des Stiftes Kremsmünster. Ende des 16. Jahrhunderts wurde es neu errichtet, im 17. Jahrhundert erhöht, die Erker mit den Zwiebelhelmen wurden hinzugefügt. 1979 erwarb die Stadt Linz das Haus und ließ es vorbildlich restaurieren. Ein Gedenkraum für Kaiser Friedrich III. und ein kleiner repräsentativer Feierraum wurden eingerichtet.
Altstadt 12, Waaghaus
Über die Starhemberger und Schwerrenberger kam das Haus im frühen 16. Jahrhundert an die Stadt Linz. Erst wurde es als Salzlager verwendet, dann als Waaghaus neu erbaut. Hier ging es während der Jahrmarktzeiten äußerst geschäftig zu. Waren aller Art wurden hier gemessen und gewogen, Honig und Wachs aus Polen, die im Sommer nach Linz transportiert wurden, zwischengelagert und beim Ostermarkt weiterverkauft.
Seit dem 16. Jahrhundert befand sich eine Schule in diesem Gebäude. Bis 1775 gab es nur eine Klasse, dann zwei und ab 1804 drei. Vor rund 100 Jahren wurde die erste Sonderschulklasse eröffnet. 1938 mussten die jüdischen Kinder, denen alle anderen Linzer Schulen verboten waren, hierher zum Unterricht kommen.