Johannes Kepler

Johannes Kepler wurde am 27. Dezember 1571 in Weil der Stadt in der Nähe von in Deutschland geboren. Johannes hatte noch sechs Geschwister, von denen aber drei schon im frühen Kindesalter starben. Beide Eltern bekannten sich zum protestantischen Glauben. Sein Vater war ein gelernter Kaufmann. Er verdingte sich aber als Söldner und war selten zu Hause, weil er immer gerade irgendwo für irgendeinen Fürsten für Geld kämpfte.

Mit knapp vier Jahren erkrankte Johannes schwer an Pocken, er überlebte die Krankheit, aber hässliche Narben und ein schweres Augenleiden blieben für sein ganzes Leben zurück.

1576 übersiedelte die Familie nach Leonberg, wo er zunächst die deutsche Schule und später auch die Lateinschule besuchte. Anschließend besuchte er noch zwei verschiedene höhere Klosterschulen.

Im Jahr 1589 starb sein Vater im Krieg. Im gleichen Jahr begann Johannes Kepler an der Universität Tübingen Theologie zu studieren. Das war nur möglich, weil er ein Stipendium erhielt. An dieser Universität hörte Kepler, der sich auch sehr für Mathematik und Astronomie interessierte, zum ersten Mal, dass die Sonne im Mittelpunkt des Universum stand. Diese Idee begeisterte ihn und er versuchte nun diese Idee bekannt zu machen.

1594 ging er nach Graz, wo er als Landschaftsmathematiker und Mathematiklehrer arbeitete. Zu seinen Aufgaben gehörte auch die Erstellung von astrologischen Kalendern und Horoskopen. Dabei war er sehr geschickt, deshalb wurde er auch rasch berühmt. In Graz veröffentlichte er sein erstes Buch zur Astronomie. Er heiratete eine reiche Witwe.

Im Jahr 1598 musssten alle Protestanten, auch die gescheitesten Gelehrten die Stadt Graz verlassen, deshalb floh Kepler und zog nach Prag. Dort sollte er mit dem kaiserlichen Hofastronomen Tycho Brahe zusammen arbeiten. Da dieser aber noch davon überzeugt war, dass die Erde im Mittelpunkt steht, war eine Zusammenarbeit sehr schwierig.

In Prag gab es aber die besten astronomischen Messinstrumente der damaligen Zeit. Gemeinsam arbeiteten die beiden an Planetentafeln. Kepler sollte die Bahn des Planeten Mars bestimmen. Dabei merkte er, dass sich dieser nicht auf einer Kreisbahn bewegte. Jahrelang dachte er über die Planetenbahnen nach, bis er schließlich entdeckte, dass Planeten ellipsenförmige Bahnen ziehen.

1601 starb Tycho Brahe und Johannes Kepler wurde nun kaiserlicher Hofmathematiker. Nun standen ihm alle Geräte zur Verfügung und er konnte bestimmen, welche Schwerpunkte seine Arbeit haben sollte. Drei Jahre später konnte er selbst eine Supernova, das Explodieren und unheimlich helle Aufleuchten eines sterbenden Sternes beobachten. Darüber schrieb er auch einen Bericht. Außerdem entwickelte er ein astronomisches Teleskop und schrieb ein grundlegendes Werk zur Optik.

1611 starb seine erste Frau. 1612 wurden alle Protestanten aus Prag vertrieben. Nun ging Johannes Kepler nach Linz, wo er wieder eine Stelle als Landschaftsmathematiker und Lehrer an der Vorgängerschule des akademischen Gymnasiums annahm.

Im Oktober 1613 heiratete er seine zweite Frau Susanne Reuttinger. In Linz wohnte Kepler in der Rathausgasse, wo heute noch eine Gedenktafel daran erinnert. In dieser Stadt arbeitet er weiter an den Planetentafeln und außerdem wollte er eine Weltharmonie im gesamten Universum entdecken und beschreiben. Dabei beschäftigte er sich auch intensiv mit Musiktheorie. Etliche seiner Bücher wurden in Linz auch gedruckt.

Im Jahr 1615 war Keplers Mutter in Leonberg wegen Hexerei angeklagt worden. Johannes Kepler überredete sie vorübergehend nach Linz zu fliehen und übernahm selbst ihre Verteidigung, dabei betonte er immer wieder seinen Titel „Kaiserlicher Hofmathematiker“. Es dauerte gut sechs Jahre, bis die Mutter endlich frei gesprochen wurde. Andere Frauen, die man für Hexen hielt, hatten in dieser Zeit normalerweise gar keine Chance ihre Unschuld gegen diese irrsinnigen Behauptungen zu beweisen und Tausende wurden unschuldig auf dem Scheiterhaufen verbrannt oder sonst wie hingerichtet.

Weil 1626 alle Protestanten auch Linz verlassen mussten, ging Kepler nach Ulm. Dort beendete er die Rudolfinischen Tafeln, außerdem arbeitete er an der Erstellung einheitlicher Maße, damit der Handel einfacher wurde, denn damals hatte noch jede Stadt ihre eigenen Gewichts-und Längenmaße.

1628 trat er in den Dienst des berühmten Feldherrn Albrecht von Wallenstein. Dieser bezahlte Kepler sehr gut und wollte als Gegenleistung nur Horoskope.

1630 starb Kepler bei einem Aufenthalt in Regensburg. Sein Grab wurde in den Wirren des 30-jährigen Krieges zerstört.

Kepler gehört zu den bedeutendsten Naturforschern seiner Zeit.

Seine Entdeckungen und Berechnungen sind heute noch Grundlage der modernen Astronomie.

In Linz ist die Universität nach diesem bedeutenden Mann benannt.