Urfahr

Vor ca. 700 Jahren entstand gegenüber von Linz eine kleine Siedlung. Über die Donau gab es damals noch keine Brücke. Die Händler aus dem Norden mussten mit Fährleuten den Fluss überqueren. So bekam das kleine Dorf den Namen Urfahr.

An die Überfuhr erinnern noch heute die zwei Männer im Boot auf dem Wappen auf dem Urfahraner Rathaus.

Kaiser Maximilian gestattete vor 500 Jahren den Linzern den Bau einer Brücke. Die Urfahraner verloren ihre wichtigste Einnahmequelle. Dafür erlaubte ihnen der Kaiser den Bau einer Kirche. An die Nikolaikirche erinnert ein Gedenkraum beim Neuen Rathaus.

Vor mehr als 300 Jahren errichteten die Kapuziner ein Kloster in Urfahr. Im Pestjahr 1713 übernahmen die Kapuzinermönche die Pflege der Pestkranken. Trotzdem wurde das Kloster rund 70 Jahre später aufgelöst. In das Klostergebäude kam die Schule. Bis zu 190 Kinder waren in einer Klasse. Adalbert Stifter setzte sich für den Bau eines eigenen Schulhauses ein (Kirchenschule steht heute nicht mehr).

Von allen Urfahraner Schulen ist die Weberschule am schönsten. Sie wurde vor ca. 90 Jahren erbaut. Damals waren noch 80 Kinder in einer Klasse. Deshalb sind die Räume so groß und hoch. Die Weberschule ist außen sehr schön mit Jugendstil-mustern verziert.

In der Schratzstraße sind besonders viele schöne Jugendstilhäuser erhalten.

Seit 1919 gehört Urfahr zu Linz. Von 1945 bis 1955 war Urfahr aber von Linz getrennt. Urfahr lag in der russischen Besatzungszone, Linz in der amerikanischen. Die Brücke war die Grenze. Dort mussten täglich ca. 13000 Menschen ihren Pass herzeigen.

1954 gab es ein furchtbares Hochwasser. Viele Menschen mussten aus ihren Häusern flüchten. Bei der Eisenbahnbrücke riss das Hochwasser eine ganze Siedlung weg. In der Schwedensiedlung am Gründberg und in der Holländersiedlung bekamen die Betroffenen Ersatzhäuser.

Heute stehen viele für Linz sehr wichtige Einrichtungen in Urfahr:

Den Urfahrmarkt kennen auch alle Linzer. Mehr als eine halbe Million Menschen besuchen ihn jedes Mal.