Anton Bruckner

Anton Bruckner wurde am 4. September 1824 in Ansfelden bei Linz geboren. Er war das erste von 12 Kindern, von denen aber nur fünf die ersten paar Jahre überlebten. Bruckners Vater und Großvater waren Dorfschullehrer in Ansfelden. Schon bald erkannte der Vater Antons besondere musikalische Begabung.

Mit zehn Jahren wurde Anton deshalb von seinem Vater nach Hörsching zu einem Verwandten geschickt, wo er im Kirchenchor sang und Geigen- Klavier- und Orgelunterricht erhielt.

Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1837 musste die Familie aus dem Schulhaus ausziehen und übersiedeln, um dem neuen Lehrer Platz zu machen. Anton wurde als Sängerknabe in St. Florian aufgenommen, wo natürlich großer Wert auf seine musikalische Ausbildung gelegt wurde.

Von 1840 bis 1841 besuchte er in Linz den sogenannten „Präparandiekurs“, die damalige Ausbildung für Hilfslehrer in der Hofgasse, wo noch heute eine Gedenktafel daran erinnert.

In den folgenden zwei Jahren arbeitete er als Hilfslehrer in Windhaag bei Freistadt. Neben seiner Arbeit in der Schule spielte er oft auf Hochzeiten der Festen mit ein paar anderen Männern auf seiner Geige auf. Außerdem komponierte er seine ersten Stücke. Mit seinem Vorgesetzten verstand sich Bruckner nicht gut und es kam öfter zu Auseinandersetzungen, sodass Bruckner schließlich nach Kronsdorf in der Nähe von Enns versetzt wurde. Auch dort war Musik für Bruckner das wichtigste. Er machte mit Freunden Hausmusik, spielte wieder auf verschiedenen Festen und gründete auch ein Männerquartett, in dem er selbst die Bassstimme sang.

Im Mai 1845 legte er eine Prüfung mit sehr gutem Erfolg ab und durfte daraufhin in St. Florian unterrichten. Für 10 Jahre blieb er in St. Florian, wo er dann ab 1850 als hauptamtlicher Organist an der wunderbaren Orgel im Stift spielte. Daneben verbrachte er viel Zeit mit Komponieren. Einige seiner bedeutendsten Kompositionen stammen aus dieser Florianer Zeit.

1856 übersiedelte Bruckner nach Linz, weil er hier die Stelle des Domorganisten annahm. Er bekam eine Wohnung mit einer Küche und zwei Zimmern in unmittelbarer Nähe zur Stadtpfarrkiche, wo er auch Orgel spielte. Dieses Haus steht heute nicht mehr. Linz hatte damals ungefähr 26.000 Einwohner und war gegenüber den kleinen Orten, in denen Bruckner bis jetzt gelebt hatte, eine richtige „Großstadt“.

Bruckner fühlte sich in der „feinen“, städtischen Gesellschaft nicht allzu wohl und benahm sich auch manchmal noch sehr ungeschickt.

Bald trat er dem Gesangsverein „Frohsinn“, einem sehr guten Chor der damaligen Zeit bei. Obwohl er immer gerne eine Frau gehabt hätte, fand er doch nie die Richtige, die zu ihm gepasst hätte. Schließlich zog seine jüngere Schwester zu ihm und führte ihm den Haushalt.

Bischof Rudigier schätzte Anton Bruckner sehr für sein Orgelspiel und für seine Kompositionen. Er ermunterte Bruckner auch sein Können in Wien durch zusätzliche Studien zu verbessern. Deshalb nahm Bruckner auch noch Musikunterricht in Wien. Als er 1861 in Wien eine Orgelprüfung vor den bedeutendsten Musikprofessoren der damaligen Zeit ablegte, meinten seine Prüfer, eigentlich hätte Bruckner sie prüfen müssen.

Die nächsten Jahre verbrachte Bruckner in Linz. Oft ging er ins Theater, dort lernte er neue Musikströmungen kennen. Außerdem wurde er Leiter des Gesangsvereins „Frohsinn“.

Im Jahr 1868 übersiedelte Anton Bruckner nach Wien. Er unterrichtete am Wiener Konservatorium und bekam dann auch noch einen Lehrauftrag an der Universität, außerdem wurde er kaiserlicher Hofkapellorganist. Er unternahm einige Konzertreisen, unter anderem nach Paris und London, wo er überall begeistert gefeiert wurde. Im Grunde seines Herzens blieb er aber ein Oberösterreicher. Auf seinen ausdrücklichen Wunsch wurde er nach seinem Tode am 11.Oktober 1896 unter der Orgel im Stift St. Florian begraben.