„Kennst du das Wahrzeichen von Linz?…
Richtig! Es ist die Dreifaltigkeitssäule, die mitten am Linzer Hauptplatz steht!…
Warum hat man diese Säule aufgestellt?“

Im Jahr 1773 wütete eine fürchterliche Krankheit – die Pest – das letzte Mal in Urfahr. Die Linzer blieben zum Glück verschont. Aus Dankbarkeit versprachen sie eine Säule zu Ehren des dreifaltigen Gottes zu errichten. Weiters sollte diese Säule die Linzer in Kriegsgefahr beschützen und vor Feuerkatastrophen bewahren.

Jetzt weißt du auch, warum gerade die Statuen der Pestheiligen Sebastian und Karl Borromäus und des Feuerpatrons Hl. Florian am Fuß der Säule zu sehen sind.

In der Mitte der Wolkensäule thront die Heilige Maria. Sie setzt ihren Fuß auf eine Schlange und den Halbmond. Hoch oben schwebt eine goldene Weltenkugel, über der die Heilige Dreifaltigkeit dargestellt ist.

„Was gibt es sonst noch zu entdecken…? Ach ja, auf den drei Seiten des Sockels befinden sich drei Wappensteine: der kaiserliche Doppeladler, das Landeswappen und das Stadtwappen.“

Diese Wappensteine zeigen jeweils auch in die passende Richtung: Schloss, Landhaus, Rathaus und sollen so die irdische Dreifaltigkeit darstellen

Der Wiener Ingenieur Antonio Beduzzi entwarf die Säule und der Salzburger Steinmetz Sebastian Stumpfegger bekam dann den Auftrag zur Errichtung. Darüber waren die Linzer Steinmetze natürlich sehr verärgert. Stumpfegger arbeitete insgesamt fünf Jahre an diesem Werk, das aus weißem Marmor besteht. Wie du dir bestimmt denken kannst, war es damals beinahe unmöglich eine 20 Meter hohe Säule zu transportieren! So entschloss man sich, die fertigen Teile mit dem Schiff von Salzburg nach Linz zu bringen.

Die Säule kostete bei ihrer Errichtung 30 000 Gulden. Und stell dir vor, für 1.500 Gulden bekam man damals schon ein Haus in der Stadt! Bestimmt möchtest du nun auch wissen, wer so ein Bauwerk bezahlen kann… Du meinst irgendein König? Da hast du dich aber getäuscht!! Der gesamte Betrag für die Säule wurde damals von Linzern als Beweis ihrer Dankbarkeit und ihres Glaubens gespendet.

Da diese wertvolle Säule den Linzern somit ans Herz gewachsen ist, hat man sie im Zweiten Weltkrieg ganz besonders geschützt. Einzelne Teile wurden abgetragen und die Goldteile sogar in Luftschutzkellern aufbewahrt. Nach dem Krieg (im Jahr 1947) wurde sie dann wieder vollständig aufgestellt. Vor ungefähr 15 Jahren wurde die Säule wieder auf Hochglanz gebracht und renoviert.

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