Rundgang: Die Linzer Altstadt
Hofberg
Diese kurze Gasse führt von der Oberen Donaulände zur Hofgasse. Sie hieß unter anderem auch Bruckboden, weil hier früher ein Holzprügelweg bestand, und Obere Wasserthorgasse. Das bei der Straßeneinmündung von Hofberg, Badgasse, Hofgasse und Altstadt gelegene Platzl hieß Haar- und Leinwandmarkt nach den anfänglich hier verkauften Flachsen und Tuchen.
Hofberg 4, ehemaliges Nonnberger Stiftshaus
Bereits im 13. Jahrhundert hatte das Salzburger Stift Nonnberg wie auch die anderen Salzburger Stift in Linz ein Haus zur Einlagerung seines Wachauer Weins. Von der Wachau bis Linz wurde der Wein auf Schiffen transportiert, von Linz nach Salzburg wählte man den einfacheren Landweg. Das Stift Nonnberg besaß die Grundherrschaft über Häuser am Eingang des Haselgrabens, des wichtigsten Weges nach Böhmen. Somit konnte der Handel nach Böhmen kontrolliert werden.
Im ausgehenden 16. Jahrhundert verkaufte das Stift Nonnberg sein Haus, behielt sich aber noch gewisse Kellerrechte und einen Raum als Gefängnis für seine Untertanen vor. Ab dem Mitte des 17. Jahrhunderts befand sich hier die Zunftlader der Fasszieher.
Die Fasszieher waren die Speditions- und Transportunternehmer früherer Zeiten. Damals war alles in Fässern verpackt – so verwundert es nicht, dass das Linzer Steuerbuch von 1595 zwanzig Fasszieher aufzählt. Das Fasszieherinnung hatte an der Unteren Donaulände einen großen Stadel zur Unterbringung ihrer Pferde und Wagen.
Eine Gedenktafel zwischen erstem und zweitem Stock erinnert daran, dass Kaiser Joseph II., der gerne anonym reiste, wiederholt hier abstieg.
Hofberg 6/8
Zwischen diesen beiden Häusern, wobei das eine jahrhundertelang Lebzeltern, das andere Schneidern, Messerschmieden und Schwertfegen gehörte, ist eine Reiche erhalten. Dabei handelt es sich keineswegs um das schmalste Gässchen von Linz – wie vielfach behauptet wird -, sondern schlicht einfach um ein offenes Gerinne, das von Küchenabfällen bis zu Fäkalien alles, was nicht mehr benötigt wurde, in Richtung Donau entsorgte. Außerdem konnte man bei Bränden Wasserkübel für den Löscheinsatz durchreichen.
Hofberg 10, Apothekerhaus
Schon im 16. Jahrhundert gehörte dieses Haus Apothekern. Das aus ursprünglich zwei Häusern entstandene Gebäude mit dem runden Erker und seiner Barockfassade erhält durch seine Lage eine dominante Rolle.