„Ein Backofen in der Kirche… Du fragst dich, ob es das wirklich gibt? Na, dann bist du auf dieser Seite richtig… Du wirst staunen!“
Die Martinskirche auf dem Römerberg wurde 799 erstmals in Urkunden erwähnt. Sie ist aber noch viel älter!
Der älteste Bauteil dieser Kirche stammt wahrscheinlich aus dem Jahrhundert direkt nach Christi Geburt und ist ein Backofen! Das kannst du nicht glauben ? Na dann besuch doch die Kirche und sieh ihn dir an! Er ist übrigens durch eine Glasplatte geschützt.
Jetzt, wo du weißt, wie alt dieser Bestandteil der Kirche ist, wirst du mir vielleicht auch glauben, dass dieses Gotteshaus als älteste, noch bestehende Kirche Österreichs gilt!!!
Wahrscheinlich kannst du dir vorstellen, dass so alte Bauten dann oft verändert und umgebaut worden sind. Genau so ist das auch bei der Martinskirche der Fall. Die Kirche wurde immer wieder umgestaltet und einzelnen Stilrichtungen angepasst. Experten erkennen natürlich diese Details und können sie somit bestimmten Zeiträumen zuordnen.
Es klingt unglaublich, aber in Kriegszeiten wurde die Kirche zwischendurch sogar als Pferdestall und als Militärdepot benutzt! Erst ab dem 19. Jahrhundert wurde sie dann wieder als Kirche verwendet.
„Genau, nicht zu vergessen ist auch noch das Gemälde an der Nordwand… „
Es stellt die Spielmannslegende dar: Jesus Christus wirft einem armen Spielmann, der vor ihm kniet, einen goldenen Schuh zu. (Oups, was ist noch mal schnell eine LEGENDE? Ach ja, eine Erzählung!)
„Wenn du möchtest kannst du die Legende jetzt lesen… ich hab sie für dich aufgeschrieben!“
Die Legende vom Spielmann
Einst zog ein armer Spielmann durchs Land. In einer Kirche sah er eine seltsame Darstellung des gekreuzigten Christus. Dieser hing nicht am Kreuz, sondern er stand mit einem langen weißen Gewand und mit goldenen Schuhen an den Füßen auf dem Altartisch. Der Spielmann bewunderte die Darstellung, und anstatt eines Gebetes spielte er in der Kirche, und siehe da:
Als er zu spielen aufhörte, warf ihm der Heiland einen seiner goldenen Schuhe zu. Voll Freude lief er zum Goldschmied, um den Schuh zu verkaufen.
Doch der Goldschmied erkannte den Schuh und ließ den Spielmann als Dieb festnehmen. Sosehr er auch seine Unschuld beteuerte, es wollte ihm niemand glauben. Das Urteil war schnell gesprochen. Am anderen Tag sollte er hingerichtet werden. Schon wollte man ihn vor die Stadt zum Galgen hinausführen, da bat der Spielmann vor seinem Tod noch einmal vor der Statue des Gekreuzigten spielen zu dürfen. Diesen Wunsch musste man ihm erfüllen.
Der Spielmann spielte so andächtig wie nie zuvor. Als er geendet hatte, glaubten die Leute zu träumen, denn vor dem Verurteilten lag der zweite goldene Schuh des Heilands. Nun erkannten auch die Gerichtsherren die Unschuld des Spielmanns und ließen ihn frei.