„Die größte Kirche Österreichs steht in Linz… Stimmt das?“

Du wirst staunen, denn es ist richtig: Die flächenmäßig größte Kirche Österreichs ist wirklich der Maria-Empfängnis-Dom in Linz, der auch Neuer Dom genannt wird. Er ist 130 Meter lang und 20 000 Menschen finden darin Platz. (Deine ganze Klasse also – würde ungefähr 1000 Mal da hineinpassen.)

Bischof Franz Joseph Rudigier beschloss einen großen und prächtigen Dom im gotischen Stil errichten zu lassen. Gotische Kirchen kannst du übrigens ganz einfach erkennen: Sie haben hohe, spitzbögige Fenster und man war bemüht, alles möglichst hoch aussehen zu lassen. Auch sogenannte Flügelaltäre sind ein Kennzeichen für diesen Stil.

Nun aber wieder zurück: Der Kölner Architekt und Dombaumeister, Vinzenz Statz, wurde mit der Planung und dem Bau des Doms beauftragt. 1862 war es also so weit: Feierlich wurde der Grundstein, den man extra vom Ölberg dafür holen ließ, gelegt. Und stell dir vor, schon bald gehörten dem Dombauverein mehr als 100.000 Menschen an, die bei der Errichtung mithalfen.

In nur sieben Jahren wurde die Votivkapelle fertiggestellt und das Fundament für die Kirche gelegt. Als nächstes ließ der Bischof den Turm bauen, der auf Befehl des Kaisers allerdings nicht höher sein durfte, als der Turm des Stephansdoms in Wien. So ist der Turm des Neuen Doms – mit seinen beträchtlichen 134,8 Metern Höhe – dennoch um 1,9 Meter kleiner, als der Turm vom Stephansdom!

„Erst dann wurde der Haupttrakt errichtet und im Jahr 1924 wurde der Dom fertiggestellt und geweiht. Tausende Menschen aus ganz Oberösterreich kamen zu diesem großen Fest und die Feierlichkeiten dauerten ganze drei Tage.
Ist doch klar, dass das ein Grund zum Feiern war. Immerhin baute man ja nun schon viele Jahre an dieser Kirche. Weißt du wie viel?… Genau, insgesamt benötigte man 62 Jahre!“

Im Zweiten Weltkrieg wurde auch der Neue Dom bombardiert und die zerstörten Teile des Daches sowie die kostbaren bunten Glasfenster mussten erneut hergestellt werden.

Besondere Sehenswürdigkeiten des Neuen Doms sind die „Rudigier-Orgel“, die Glasfenster, an denen man die Geschichte Oberösterreichs ablesen kann, die riesigen barocken Statuen der Apostel Paul und Petrus sowie die einzigartige Krippe in der Krypta (=Unterkirche).

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