„AEIOU… das sind doch die Selbstlaute oder??? Ja, das ist schon richtig, aber du wirst erstaunt sein, was es dazu noch zu erzählen gibt!“

Die Römer errichteten vor fast 2000 Jahren im Bereich des heutigen Landestheaters ein Kastell zum Schutz gegen die Germanen. Du weißt nicht, was ein Kastell ist? Ich will es dir verraten: Das ist die Bezeichnung für eine Befestigungsanlage, Burg oder Festung. Übrigens der Name dieses Kastells war „Lentia“!

1000 Jahre später wurde an dieser Stelle dann eine kleine Holzburg errichtet, die den Donauübergang schützen sollte.

Vor ungefähr 500 Jahren, also im Mittelalter musste Kaiser Friedrich III. vor den Ungarn aus Wien flüchten. Er, der Kaiser, wollte natürlich nicht in einer alten, schiefen und zügigen Holzburg wohnen und ließ daher die Burg „ze linze“ erbauen. Das Friedrichstor und ein paar alte Mauern sind heute noch aus dieser Zeit erhalten.

Am Friedrichstor kann man auch jetzt noch die Pechnase, Schießscharten und den Wappenstein mit dem bekannten Spruch AEIOU bewundern. Diesen Spruch ließ der Kaiser an vielen berühmten Bauten anbringen. Was er heißen soll, da wird noch gerätselt… Zwei Deutungen davon sind:

Austria Erit In Orbe Ultima“
(Österreich wird ewig sein!)
Alles Erdreich Ist Österreich Untertan!“

Du merkst schon… dieser Kaiser war ganz fest von der Größe und Macht Österreichs überzeugt…

Kaiser Rudolf II. ließ vor ungefähr 400 Jahren die mittelalterliche Burg durch ein barockes Schloss ersetzen. An ihn erinnert noch das Rudolfstor am Osteingang mit dem mächtigen Wappen.

Am 15. August 1800 brach im Schloss, in dem zu dieser Zeit verwundete Soldaten untergebracht waren, ein Brand aus.

Feuerknechte versuchten den Brand zu löschen, aber es war zu spät. Der Südteil der Burg brannte völlig nieder und wurde nie wieder aufgebaut. Da das Schloss mit dem Landhaus durch einen Holzgang verbunden war, griff das Feuer rasch auf die ganze Stadt über und richtete auch dort großen Schaden an.

„Du wunderst dich vielleicht, warum man das Feuer nicht rechtzeitig löschen konnte?“

Das habe ich mich auch gefragt und Folgendes herausgefunden: Früher standen die Häuser viel dichter beisammen, da alle gerne im Schutz der Stadtmauern leben wollten. Viele Teile der Häuser waren aus Holz und auch die Dächer waren mit Holzschindeln eingedeckt. Es genügten also schon Funken um anliegende Häuser in Brand zu stecken. Außerdem musste das Wasser ja mit Eimern von Brunnen oder der Donau herbeigebracht werden und das dauerte oft viel zu lange.

Später wurde das Schloss als Gefängnis, als Kaserne und als Flüchtlingslager verwendet. Seit ca. 40 Jahren befindet sich im Schloss ein Museum, wo es immer wieder zusätzliche Ausstellungen zu besichtigen gibt.

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