Rundgang: Die Linzer Altstadt

Schloss

799 wurde zusammen mit der Martinskirche auch ein castrum erwähnt. Wo dieses genau lag, ist ungewiss. Fast 500 Jahre später wird dann ein Schloss am Ostabfall des heutigen Schlossberges erstmals urkundlich erwähnt.

Vom mittelalterlichen Bau, der unter Kaiser Friedrich III. ausgeführt wurde, sind die Befestigungsmauern und das bemerkenswerte Friedrichstor mit Gusserker und Wappenstein erhalten.

Über den Wahlspruch des Kaisers auf diesem Wappenstein – AEIOU – haben sich schon Generationen von Gelehrten den Kopf zerbrochen.

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Unter Kaiser Rudolf II. wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts eine neue Burg errichtet. Der blockhafte, fast schmucklose Bau um zwei Innenhöfe steht heute noch, allerdings fehlt der Südtrakt. Am 15. August 1800 nahm der große Stadtbrand von dem als Lazarett dienenden Schloss seinen Ausgang. Dabei wurden der Südflügel und Teile des Kapellentraktes völlig zerstört und für gut 200 Jahre nicht mehr aufgebaut. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde das Gebäude als Strafanstalt verwendet, dann fast 100 Jahre lang als Kaserne. Adolf Hitler wollte das Linzer Schloss als seinen Alterssitz ausgestalten lassen. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren hier Gendarmeriekaserne und –schule untergebracht. Rund 50 Jahre beherbergt das Schloss Teile des oberösterreichischen Landesmuseums. Seit Linz im Jahr 2009 Kulturhauptstadt Europas war, gibt es nun auch einen völlig neu erbauten Südflügel. Vor dem Eingang zum Museum kann man ein Stadtmodell, das Linz im Jahr 1800 zeigt, bewundern.

Neben volkskundlichen und wehrgeschichtlichen Abteilungen gibt es bedeutende archäologische und kunstgewerbliche Sammlungen. Interessante Sonderausstellungen runden das Programm ab.