Linz 4 Kids

Landhaus

„Linz ist die Landeshauptstadt Oberösterreichs, das weißt du bestimmt! Und wo hat der Landeshauptmann sein Büro?… Ich will es dir verraten: im Landhaus!“

Im Landhaus befindet sich also das Büro des Landeshauptmanns. Auch Sitzungen des Landtages und der Landesregierung werden hier abgehalten. Der Sitzungssaal muss ganz schön groß sein, denn immerhin müssen ja alle 56 Abgeordneten und die 9 Mitglieder der Landesregierung darin Platz haben.

„Falls du es noch genauer wissen möchtest: Die Landesregierung setzt sich aus dem Landeshauptmann, 2 Landeshauptmannstellvertretern sowie aus 6 Landesräten zusammen. Der Landtag mit seinen 56 Abgeordneten ist der Gesetzgeber des Landes.“

Alle Abgeordneten treffen sich einmal im Monat neben vielen anderen Gesprächen im Linzer Landhaus zu einer öffentlichen Sitzung, um wichtige Entscheidungen für das Land Oberösterreich zu beschließen.

Früher wurde das Land von Vertretern der Landstände regiert. Diese Regenten kauften das Gebäude vom Minoritenorden und errichteten auf diesem Areal einen weitläufigen Bau mit 3 Innenhöfen. Daher also die Namen „Klosterstraße“ und „Bruderplatzl“! Später wurden auch noch andere Gebäude mit dem Landhaus verbunden. Die Teile, die beim großen Stadtbrand 1800 vernichtet worden sind, hat man später wieder aufgebaut.“

„Augen auf! Auch sonst gibts rund um das Landhaus noch eine Menge zu entdecken!“

Ist dir schon einmal der Eisenring im Pflaster vor dem Landhaus aufgefallen? Ja? Dann will ich dir auch seine Geschichte verraten: Von hier aus wurde nämlich die Pummerin nach Wien gebracht. Nein – die Pummerin ist keine adelige Frau…. hihi… Die Pummerin ist mit ihren 20 Tonnen eine der größten Glocken Europas!

Es war so: Gegen Ende des 2. Weltkriegs wurde auch der Stephansdom in Wien Opfer des Krieges und somit der Flammen. Auch der Glockenturm brannte ab und die große Glocke fiel dadurch zu Boden und zerschellte. Ganz Österreich wollte Wien beim Wiederaufbau des Stephansdomes helfen. Auch die Oberösterreicher sammelten daher fleißig Geld und ließen in St. Florian eine neue Glocke gießen. Diese wurde vor dem Linzer Landhaus festlich geschmückt und als Spende nach Wien gebracht. Mach zu Silvester mal deine Ohren auf: Jedes Jahr verkünden nämlich die Glockenschläge der Pummerin seither wieder das neue Jahr!

„Außerdem findest du vor dem Landhaus…“

Das Hessendenkmal

Das Hessendenkmal, das an ein Linzer Regiment, das vom Großherzog von Hessen gegründet wurde, erinnert. An dieser Stelle soll übrigens auch der Bauernführer Stefan Fadinger bei der Stadtbelagerung tödlich von einer Kugel verletzt worden sein.

Das Stifterdenkmal

Das Stifterdenkmal, das zu Ehren des Schriftstellers Adalbert Stifter errichtet wurde. Warum dich dieser Herr noch interessieren könnte? Weil er der erste Landesschulrat Oberösterreichs war und sich ganz stark dafür einsetzte, dass viele Volksschulen gebaut wurden…

„Was sich sonst im Landhaus noch verbirgt:“

Die Minoritenkirche, die auch Landhauskirche genannt wird. Sie ist eine der ältesten Kirchen von Linz und in ihr kann man schöne Altargemälde bewundern.

Im Arkadenhof des Landhauses gibt es einen Brunnen, der an den Sternenforscher und Lehrer Johannes Kepler erinnern soll. Dieser Brunnen wird Planetenbrunnen genannt.

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Neuer Dom

„Die größte Kirche Österreichs steht in Linz… Stimmt das?“

Du wirst staunen, denn es ist richtig: Die flächenmäßig größte Kirche Österreichs ist wirklich der Maria-Empfängnis-Dom in Linz, der auch Neuer Dom genannt wird. Er ist 130 Meter lang und 20 000 Menschen finden darin Platz. (Deine ganze Klasse also – würde ungefähr 1000 Mal da hineinpassen.)

Bischof Franz Joseph Rudigier beschloss einen großen und prächtigen Dom im gotischen Stil errichten zu lassen. Gotische Kirchen kannst du übrigens ganz einfach erkennen: Sie haben hohe, spitzbögige Fenster und man war bemüht, alles möglichst hoch aussehen zu lassen. Auch sogenannte Flügelaltäre sind ein Kennzeichen für diesen Stil.

Nun aber wieder zurück: Der Kölner Architekt und Dombaumeister, Vinzenz Statz, wurde mit der Planung und dem Bau des Doms beauftragt. 1862 war es also so weit: Feierlich wurde der Grundstein, den man extra vom Ölberg dafür holen ließ, gelegt. Und stell dir vor, schon bald gehörten dem Dombauverein mehr als 100.000 Menschen an, die bei der Errichtung mithalfen.

In nur sieben Jahren wurde die Votivkapelle fertiggestellt und das Fundament für die Kirche gelegt. Als nächstes ließ der Bischof den Turm bauen, der auf Befehl des Kaisers allerdings nicht höher sein durfte, als der Turm des Stephansdoms in Wien. So ist der Turm des Neuen Doms – mit seinen beträchtlichen 134,8 Metern Höhe – dennoch um 1,9 Meter kleiner, als der Turm vom Stephansdom!

„Erst dann wurde der Haupttrakt errichtet und im Jahr 1924 wurde der Dom fertiggestellt und geweiht. Tausende Menschen aus ganz Oberösterreich kamen zu diesem großen Fest und die Feierlichkeiten dauerten ganze drei Tage.
Ist doch klar, dass das ein Grund zum Feiern war. Immerhin baute man ja nun schon viele Jahre an dieser Kirche. Weißt du wie viel?… Genau, insgesamt benötigte man 62 Jahre!“

Im Zweiten Weltkrieg wurde auch der Neue Dom bombardiert und die zerstörten Teile des Daches sowie die kostbaren bunten Glasfenster mussten erneut hergestellt werden.

Besondere Sehenswürdigkeiten des Neuen Doms sind die „Rudigier-Orgel“, die Glasfenster, an denen man die Geschichte Oberösterreichs ablesen kann, die riesigen barocken Statuen der Apostel Paul und Petrus sowie die einzigartige Krippe in der Krypta (=Unterkirche).

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Alter Dom

„Wenn man heute vor dieser Kirche steht und nach oben blickt, kommt man sich ganz klein und winzig vor…
Geht es dir auch so?… Natürlich hat das auch einen Grund…“

Die Jesuiten wollten mit diesem Dom nämlich zeigen, wer die Herren in der Stadt waren. Daher baute man die 2 Türme dieser prächtigen Kirche größer und mächtiger als alle anderen Gebäude… Aber vielleicht sollte ich dir doch lieber die gesamte Geschichte erzählen..

Vor rund 400 Jahren waren sehr viele Leute in Oberösterreich protestantisch. Der Kaiser aber war katholisch und hielt diese Religion daher für die einzig richtige. Um alle Menschen wieder zum katholischen Glauben zu bekehren, holte der Kaiser den Jesuitenorden nach Linz. Die Jesuiten sollten die evangelischen Adeligen und Bürger der Stadt wieder katholisch machen und kontrollierten daher ganz genau, was alles in der Stadt passierte… Alle Bücher, die neu gedruckt wurden, musste man ihnen vorher zur Zensur (heißt so viel wie Kontrolle) vorlegen. Niemand durfte mehr für sich daheim eine Bibel besitzen, denn die Jesuiten dachten, dass sowieso nur sie allein die Bibel richtig verstehen konnten. Außerdem hielten sie das Lesen für etwas Gefährliches, denn die Linzer sollten ja nur das glauben und nachsagen, was die Jesuiten ihnen vorgaben.

Wer sich nicht zum katholischen Glauben bekannte, verlor sein Vermögen und musste auswandern. Viel von dem, was diese Menschen zurück lassen mussten, bekamen die Jesuiten. Wie du dir vorstellen kannst, wurden die Jesuiten bald sehr, sehr reich und sie konnten mit dem Bau eines Klosters in der Südostecke der Stadt beginnen.

Auch ein Dom zu Ehren ihres Ordensgründers Ignatius wurde errichtet. Genau, deshalb heißt der Alte Dom auch Ignatiuskirche! Neun Jahre hat es gedauert, diesen Prachtbau außen und innen fertig zu stellen. Das klingt viel, aber das war für die damalige Zeit eine gewaltige Leistung. Wer die Pläne für diese Kirche gezeichnet hat, ist nicht ganz sicher. Aber man nimmt an, dass es Pietro Francesco Carlone war, der auch das Stift Garsten entworfen hat.

Später wurden die Jesuiten dem Papst zu mächtig und er löste den Orden auf. Die Ignatiuskirche stand also leer. Als Linz vor gut 220 Jahren zu einem selbstständigen Bischofssitz (=Diözese) erhoben wurde, konnte der neue Linzer Bischof diese schöne Barockkirche als Bischofskirche verwenden. Aus aufgelösten Klöstern kamen dann besonders schöne Schmuckstücke hierher: das wirklich sehenswerte, kunstvoll geschnitzte Chorgestühl aus dem Stift Garsten und die Orgel aus Engelhartszell. Apropos Orgel… Anton Bruckner spielte auch in dieser Kirche regelmäßig Orgel und trug daher auch den Titel Domorganist.

„1862 legte Bischof Rudigier dann den Grundstein für den Neuen Dom.
Aber bis der fertig war, sollte es noch mehr als 60 Jahre dauern…
Willst du mehr darüber wissen? Dann lies doch beim Neuen Dom nach…“

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Stadtpfarrkirche

„Die Linzer sind verpflichtet in die Stadtpfarrkirche zu gehen…“
Doch, du hast schon richtig gelesen – aber du glaubst das nicht?

Heute gibt es das natürlich nicht mehr, denn jeder darf die Religion ausüben, die er möchte. Das nennt man Religions- oder Glaubensfreiheit und dies ist – wie auch die Meinungsfreiheit – eine der Grundrechte des Menschen. Dennoch ist es nicht gelogen: Im 16. Jahrhundert wurden der Bürgermeister von Linz und auch alle anderen Bürger der Stadt zum Besuch der Stadtpfarrkirche verpflichtet. Grund dafür war, dass immer mehr Linzer die protestantischen Gottesdienste im Landhaus besuchten. Wer so viel Macht hat, diese Dinge zu befehlen, möchtest du wissen? Natürlich nur ein Kaiser und zwar war das damals Kaiser Maximilllian II.

Was solltest du sonst noch wissen?

Interessant ist, dass diese Kirche bereits vor ungefähr 1000 Jahren erstmals in Urkunden erwähntwurde. Damals stand an dieser Stelle nur eine Holzkapelle. Später wurde die Kirche mit richtigen Mauern gebaut und nach dem großen Stadtbrand wurde sie dann auch noch erweitert. So wie du das vielleicht von vielen kleineren Orten kennst, wurde auch um diese Kirche ursprünglich der Friedhofangelegt. Daran erinnernimmer noch die Grabsteine, die du bestimmt schon Mal entlang der Kirchenmauer entdeckt hast. Erst später wurde der Friedhof aufgelöst und ein Platz um die Kirche – der heutige Pfarrplatz- angelegt.

Wenn du diese Kirche wiedereinmal besuchst, hab ich folgenden Forschungsauftrag für dich:
Suche diese Details der Stadtpfarrkirche!

Wappenstein neben dem Hochaltar

Hinter diesem Wappenstein, der aus rotem Mamor besteht, befindet sich angeblich das Herz eines Kaisers! Hier soll nämlich Kaiser Friedrich III., der sein großes Reich von der Linzer Burg aus regierte, begraben worden sein. Ach ja, auch das Friedrichstor vom Linzer Schloss erinnert an diese Persönlichkeit!

Bruckner-Gedenktafel

Dieser große Komponist und Organist aus Oberösterreich war hier viele Jahre Stadtpfarrorganist, daher wurde an der Kirche eine Tafel angebracht, die an ihn erinnern soll. Wenn du mehr über Anton Bruckner erfahren möchtest, dann klicke auf die Gedenktafel!

Zweigeteiltes Gesicht

Das zweigeteilte Gesicht sollte die Menschen daran erinnern, dass das blühende Leben, besonders in Zeiten der Pest, plötzlich über Nacht dem Tod weichen könnte!

Stadtansicht aus dem 18. Jahrhundert

Wenn du wissen möchtest, wie Linz im 18. Jahrhundert ausgesehen hat, dann such dir diese alte Stadtansicht in der Stadtpfarrkirche. Sie ist auf dem Florianialtar zu entdecken. Was kannst du darauf erkennen? Was hat sich verändert?

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Dreifaltigkeitssäule

„Kennst du das Wahrzeichen von Linz?…
Richtig! Es ist die Dreifaltigkeitssäule, die mitten am Linzer Hauptplatz steht!…
Warum hat man diese Säule aufgestellt?“

Im Jahr 1773 wütete eine fürchterliche Krankheit – die Pest – das letzte Mal in Urfahr. Die Linzer blieben zum Glück verschont. Aus Dankbarkeit versprachen sie eine Säule zu Ehren des dreifaltigen Gottes zu errichten. Weiters sollte diese Säule die Linzer in Kriegsgefahr beschützen und vor Feuerkatastrophen bewahren.

Jetzt weißt du auch, warum gerade die Statuen der Pestheiligen Sebastian und Karl Borromäus und des Feuerpatrons Hl. Florian am Fuß der Säule zu sehen sind.

In der Mitte der Wolkensäule thront die Heilige Maria. Sie setzt ihren Fuß auf eine Schlange und den Halbmond. Hoch oben schwebt eine goldene Weltenkugel, über der die Heilige Dreifaltigkeit dargestellt ist.

„Was gibt es sonst noch zu entdecken…? Ach ja, auf den drei Seiten des Sockels befinden sich drei Wappensteine: der kaiserliche Doppeladler, das Landeswappen und das Stadtwappen.“

Diese Wappensteine zeigen jeweils auch in die passende Richtung: Schloss, Landhaus, Rathaus und sollen so die irdische Dreifaltigkeit darstellen

Der Wiener Ingenieur Antonio Beduzzi entwarf die Säule und der Salzburger Steinmetz Sebastian Stumpfegger bekam dann den Auftrag zur Errichtung. Darüber waren die Linzer Steinmetze natürlich sehr verärgert. Stumpfegger arbeitete insgesamt fünf Jahre an diesem Werk, das aus weißem Marmor besteht. Wie du dir bestimmt denken kannst, war es damals beinahe unmöglich eine 20 Meter hohe Säule zu transportieren! So entschloss man sich, die fertigen Teile mit dem Schiff von Salzburg nach Linz zu bringen.

Die Säule kostete bei ihrer Errichtung 30 000 Gulden. Und stell dir vor, für 1.500 Gulden bekam man damals schon ein Haus in der Stadt! Bestimmt möchtest du nun auch wissen, wer so ein Bauwerk bezahlen kann… Du meinst irgendein König? Da hast du dich aber getäuscht!! Der gesamte Betrag für die Säule wurde damals von Linzern als Beweis ihrer Dankbarkeit und ihres Glaubens gespendet.

Da diese wertvolle Säule den Linzern somit ans Herz gewachsen ist, hat man sie im Zweiten Weltkrieg ganz besonders geschützt. Einzelne Teile wurden abgetragen und die Goldteile sogar in Luftschutzkellern aufbewahrt. Nach dem Krieg (im Jahr 1947) wurde sie dann wieder vollständig aufgestellt. Vor ungefähr 15 Jahren wurde die Säule wieder auf Hochglanz gebracht und renoviert.

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