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Die Linzer Altstadt

Hofgasse 7, 9, 19 – 22

Hofgasse 7, 9, 19 – 22

Die Linzer Altstadt

Rundgang: Die Linzer Altstadt

Hofgasse 7, 9, 19-22

Hofgasse 7, 9, 19 – 22

Die Hofgasse führt vom Hauptplatz zur Ostseite des Schlosses. Sie zählt zu den ältesten Straßenzügen von Linz. Der steile Teil zum Berg hieß ursprünglich am perig, dann am Schlossberg, Hofberg, Schlossgasse und Schlossberggasse. Barockhäuser mit spätgotischem Kern wechseln mit Objekten des Biedermeier und Historismus ab. Mehrere bei Luftangriffen während des Zweiten Weltkriegs schwer oder total beschädigte Häuser wurden nach alten Plänen neu aufgebaut.

An einigen Häusern sind Hinweistafeln mit einer kurzen Objektbeschreibung angebracht. Auf vielen von ihnen steht der Begriff Freihaus.

Freihäuser waren ehemalige Bürgerhäuser, die durch landesfürstliche Freiung oder einfach gewohnheitsrechtlich wegen der Standesprivilegien von Adel und Geistlichkeit von der städtischen Steuer, der Wache und Verteidigung, der Stadtgerichtsbarkeit und den Einquartierungslasten durch das Heer – es gab ja noch keine Kasernen, und außerdem repräsentierte der Adel ja den Militärstand – gegen Bezahlung einer einmaligen Summe gänzlich oder teilweise befreit wurden. Gleichzeitig ging damit das Recht zur Ausübung des Handels und des Weinschanks verloren. Allerdings wurden diese Verbote oft umgangen, da die Adeligen und Klöster ihre Häuser teilweise wiederum Bürgern zu Leibgeding (=zur Nutzung, für die sie aber eine bestimmte Leistung erbringen mussten) überließen beziehungsweise Händler und Handwerker sich einmieteten.

Folgende Freihäuser sind im Altstadtbereich erhalten

Hofgasse 7, ehemaliges Hohenfelder Freihaus

Das jetzige Gebäude mit den Konsolenkerkern stammt aus dem ausgehenden 17. Jahrhundert. Es wurde 1950 nach schweren Bombenschäden in alter Form wieder aufgebaut.

Hofgasse 9, ehemaliges Starhemberger Freihaus

Um 1350 wurde es erstmals als das alte Büchsenhaus an der Stadtmauer bezeichnet. 1441 erwarben es die Starhemberger von einem jüdischen Kaufmann. Sie ließen das Haus bald darauf wegen drohender Einsturzgefahr umbauen und behielten es bis 1625. Weil Erasmus von Starhemberg Protestant war, verlor er seine Güter. Das Haus wurde den Jesuiten zugesprochen. Nach 15 Jahren kauften es wieder oberösterreichische Adelsgeschlechter. Im 19. Jahrhundert gehörte das Haus Johann Grillmayr, dem Gründer der Kleinmünchner Spinnerei. Hier war das Handelsbüro der Aktienspinnerei.

Hofgasse 19, ehemaliges Freihaus Geumann & Hofgasse 21, ehemaliges Freihaus Schallenberg

Diese beiden im Kern spätgotischen Häuser wurden zu Beginn des 17. Jahrhunderts neu erbaut. Nach Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg wurden sie vereinfacht wieder aufgebaut.

Hofgasse 20, ehemaliges Hoheneckisches Freihaus

Erwähnenswert neben dem stuckierten Hauptportal von Johann Michael Prunner ist vor allem, dass hier im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert ein Marionettentheater untergebracht war.

Hofgasse 23, ehemaliges Jörger Freihaus

Seine Pläne sind die ältesten erhaltenen eines Linzer Hauses. Es gehörte unter anderem Kaiser Friedrich II. und seinem Sohn Maximilian. Anschließend kauften es die Jörger, die es aber gut hundert Jahre später als protestantische Rebellen verloren. Über die Weißenwolffs kam es an die Freiherrn von Hoheneck, die es umbauen ließen. In den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurde es als eines der ersten Altstadthäuser mustergültig revitalisiert.

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Hofgasse 6 und 23, Altstadt 2, 17, 30

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Hauptplatz 23, 24, 27 und 34

Hauptplatz 23, 24, 27 und 34

Die Linzer Altstadt

Rundgang: Die Linzer Altstadt

Hauptplatz 23, 24, 27 und 34

Hauptplatz 23

Das ehemalige Stadtpalais des Grafen von Windhaag hat Renaissancecharakter. Der Vorgängerbau, von dem der spätgotische Arkadenhof erhalten ist, gehörte dem Linzer Bürgermeister und Handelsmann Peter Hofmandl.

Hauptplatz 24

Im Zuge der Umgestaltung des gesamten Schmidtorbereichs wurde dieses Haus um die Mitte des 19. Jahrhunderts nach Plänen von Johann Metz völlig neu erbaut.

Eine bazarartige, glasüberdachte Passage führt zur Promenade, die erst nach dem großen Brand von 1800 entstand.

Durchquert man diesen Durchgang, kommt man zum Café Traxlmayr. Dieses pflegt immer noch die alte Wiener Kaffeehaus-Tradition. Hier kann man verschiedene Zeitungen lesen, Schach oder Billard spielen und stundenlang bei einer Tasse Kaffee sitzen.

Hauptplatz 27, ehemaliges Palais Weißenwolff

Das die Südseite des Platzes beherrschende Haus, das im Bauernkrieg an den bayrischen Herzog verpfändet war, gehörte unter anderem Graf Heberstorff, dem Statthalter von Oberösterreich. In der Mitte des 17. Jahrhunderts erwarben es die Jesuiten mit der Absicht, an seiner Stelle eine Kirche zu erbauen. Diese Idee gelangte nicht zur Ausführung, Graf Weißenwolff nahm es in seinen Besitz. Als einziger Adelspalast auf dem Hauptplatz wurde das Haus von den bürgerlichen Pflichten befreit.

Das Palais war besonders prächtig ausgestattet, wie eine Inventarliste aus dem Jahr 1766 belegt, die unter anderem Brocatello-Tapeten, rote Taftvorhänge, Spiegel mit goldenen Rahmen und Glasluster aufzählt.
1818/19 diente dieses Palais dem ehemaligen Polizeiminister Napoleons, Joseph Fouché, als Exil. Fouché, der einer der mächtigsten Männer Frankreichs gewesen war, fühlte sich in Linz nicht recht heimisch.

Er schätze zwar die Lage der Stadt, aber im Vergleich zu Paris war Linz tiefste Provinz. Die oberösterreichischen Adeligen und die Linzer Bürger sahen in ihm den Vertreter der von ihnen gefürchteten und verabscheuten Revolution. Sie begegneten Fouché daher mit größter Skepsis. Einige Spitzel informierten den Metternichschen Polizeistaat über jeden Schritt des vornehmen Asylanten.Noch im 19. Jahrhundert wurde hier das erste Linzer Kaufhaus Kraus & Schober eingerichtet. Das frühbarocke Hauptportal mit Doppelsäulen wurde 1952 freigelegt. 1971 wurde das Haus modernisiert und dabei völlig entkernt. Besonders störend für den Fassadeneindruck waren die sprossenlosen Koppfenster, die man bei der letzten großen Generalsanierung des Hauptplatzes Ende der achtziger Jahre wieder austauschte.

Hauptplatz 34

Das ursprünglich aus zwei Häusern bestehende Gebäude wurde 1866 mit einer gemeinsamen Fassade versehen. Zu Beginn unseres Jahrhunderts wurde es in das Rathaus einbezogen. Heute ist hier die Tourismus-Information untergebracht. Eine Gedenktafel erinnert an Ludwig von Beethoven, der 1812 bei seinem Bruder, dem Besitzer der Wasserapotheke, seine 8. Symphonie vollendete. 1680 starb in diesem Haus der Türkenbezwinger von Mogersdorf, Raimund Montecuccoli – herabfallende Balken schlugen ihn.

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Hofgasse 7, 9, 19-22

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Hauptplatz 14, 15, 17, 18 und 21

Hauptplatz 14, 15, 17, 18 und 21

Die Linzer Altstadt

Rundgang: Die Linzer Altstadt

Hauptplatz 14, 15, 17, 18 und 21

Hauptplatz 14

Der jetzige Bau stammt vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Schirmfabrik Funke & Loos ließ hier ein die anderen Häuser überragendes Gebäude errichten. Die ursprüngliche Höhe wurde durch einen Rückbau der Vorderfront abgetragen.

Hauptplatz 15

Dieses im Kern spätgotische Bürgerhaus gehörte um 1700 dem Linzer Bürgermeister Johann Adam Pruner, an den eines der Medaillons am Rathaus erinnert. Später übernahm das Haus ein Schokoladenmacher. Bis 1800 erzeugten nicht Zuckerbäcker Schokolade, sondern die Ciocolattimacher. Die ersten Linzer Schokoladenerzeuger hatten in der Vorstadt ein Haus besessen. Da sich Schokolade immer größerer Beliebtheit erfreute, konnte Andreas Eder 1786 das Haus am Hauptplatz erwerben. Der Schokolademacher röstete Kakaobohnen, vermischte sie mit Zucker und Gewürzen, gab Vanille dazu und walzte die Masse zu Tafeln und Täfelchen aus.

Im Inneren findet sich ein schöner Arkadenhof. Das Haus erstreckt sich bis an die alte Stadtmauer, die vor der Errichtung des Hauptplatzes bestand. Mit Phantasie kann man sich das rege Treiben in den Gewölben zu Jahrmarktzeiten vorstellen.

Im Toreingang befindet sich eine alte Inschrift, die die Leute ermahnt, auch ans Jenseits zu denken.

Hauptplatz 17

Dieses spätgotische dreiachsige Bürgerhaus hat den für Linz typischen Breiterker. Die Barockfassade stammt von Johann Michael Prunner, dem Bruder des Bürgermeisters, der allerdings sein zweites „n“ im Namen nicht verloren hat. Im Hinterhof sind in den alten Gewölben Geschäfte untergebracht.

Hauptplatz 18

Das Haus wurde im ausgehenden 18. Jahrhundert vom Postamtsverwalter Groß von Ehrenstein neu errichtet. Bis 1790 diente es als Posthaus, daran erinnert heute noch das Wappen am Plafond in der Einfahrt. Als Posthaus wurde es von Steuern und sonstigen bürgerlichen Lasten befreit, was für den Hauptplatz eine Besonderheit war.

An diesem Haus befindet sich außerdem ein keramisches Glockenspiel, welches täglich um 11 Uhr, 14 Uhr und 17 Uhr erklingt.

Die sozialräumliche Verteilung der Linzer Hausbesitzer um 1600 zeigt deutlich, dass es zu dieser Zeit auf dem Hauptplatz außer dem Rathaus, dem Mauthaus und dem Vizedomamt – der Vizedom hatte für den Landesfürsten Steuern zu kassieren – nur bürgerliche Häuser gab. Die Freihäuser lagen vor allem im Altstadtbereich, wo es auch einige Handwerker gab, deren Gros allerdings im Vorstadtbereich daheim war.

Deutlich zu sehen ist die unterschiedliche Parzellengröße der drei Besitzerklassen – die Handwerker hatten ziemlich kleine Liegenschaften, die Bürger mittlere, die Freihäuser waren teilweise sehr groß.

Hauptplatz 21, ehemaliger Gasthof zum Elefanten

Aus den Fensterachsen ist erkennbar, dass dieses Gebäude aus zwei dreiachsigen Häusern entstanden ist. Eine Besonderheit der spätbarocken Fassade sind zwei wilde Männer mit einem relativ kleinen Elefanten im Stuckrelief über dem Portal. Das Hauszeichen erinnert an den Elefanten, den Kaiser Maximilian II. in Spanien geschenkt bekam. Er machte auf seiner Reise nach Wien auch in Linz Station und wurde als Sensation für die damalige Zeit hier verewigt.

Heute ist in diesem Haus das Linzer Kellertheater, eine seit mehr als 30 Jahren bestehende Privatbühne, untergebracht.

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Hauptplatz 23, 24, 27 und 34

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Rathaus, Hauptplatz 4-10

Rathaus, Hauptplatz 4-10

Die Linzer Altstadt

Rundgang: Die Linzer Altstadt

Rathaus, Hauptplatz 4-10

Das Rathaus

Nach dem großen Stadtbrand 1513/14 hören wir im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau erstmals vom Rathaus. Aus dieser Zeit sind noch der achtseitige Eckturm mit der astronomischen Uhr und im Innern einige Räume mit spätgotischen Rippengewölben erhalten.

Um die Mitte des 17. Jahrhunderts wurde es mit dem Nachbarhaus zu einem sieben Fenster breiten Haus zusammengebaut. Die Gliederung der Fassade durch Pilaster – etwas hervortretende Halbpfeiler zwischen den Fensterachsen – stammt aus dieser Zeit.

Der Balkon über dem schlichten Hauptportal hat Geschichte gemacht. Hier segnete Papst Pius VI. vor 200 Jahren die Linzer, Adolf Hitler verkündete hier am 12. März 1938 den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich.

Ehrentletzbergerhaus, Hauptplatz 4

Dieses Haus gehört seit dem 16. Jahrhundert Handelsleuten. Die meisten Häuser rund um den Hauptplatz dienten damals Handelszwecken. Sie wurden zu Jahrmarktzeiten an auswärtige Händler vermietet. Bei diesem Haus erinnern noch die zwei Dachaufzüge, die man im Innenhof erblicken kann, an die alte Lagerfunktion.

Im dreiseitigen Arkadenhof sieht man ferner einen spätmittelalterlichen Hausbrunnen mit schmiedeeisernem Gitter.

Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts holten die meisten Linzer ihr Wasser aus dem öffentlichen Brunnen. Bereits in der Mitte des 16. Jahrhunderts wurden öffentlich Wasserleitungen von St. Margarethen zu den beiden damals bestehenden Hauptplatzbrunnen gebaut. Durch die zahlreichen Senkgruben in der Stadt war der Untergrund verdorben und das Wasser daraus eine ständige Seuchengefahr. Vor rund 100 Jahren errichtete man eine öffentliche Wasserleitung, die Grundwasser aus der Welser Heide nach Linz brachte.

Im Ehrentletzbergerhof sind auch noch zwei Steinfiguren in je einer Nische an der Ost- und Westseite zu sehen. Gottvater und die Madonna mit dem Kind sind Ausdruck barocker Frömmigkeit.

Im Innenhof des Ehrentletzbergerhaus ist auch über einen Aufgang eine Hauskapelle zu erreichen, die aus der Zeit um 1630 stammt. Fresken und Reliefs zeigen die 3 Heiligen, die auch schon die Pestsäule zieren – Sebastian, Florian und Karl Boromäus, einige Details in den Reliefs sind durch Originalmaterialien wie einen Bogen sehr anschaulich gestaltet. Die Hauskapelle kann nach vorheriger telefonischer Anfrage beim Lokal „Alte Welt“ besichtigt werden.

Weiters beherbergt das Haus auch ein Theater mit verschiedenen Veranstaltungen, das sich im Kellergewölbe befindet.

Wenn man nun den Hof verlässt und sich nach rechts wendet, weht es steil bergauf. Das ursprüngliche Niveau des Hauptplatzes war so wie im Hofinneren; durch den Bau der Eisenbrücke 1870 und der Nibelungenbrücke 1940 wurde es allerdings beträchtlich erhöht, und vom ursprünglich leichten Gefälle des Platzes zur Donau hin ist nichts mehr zu merken.

Die Außenfront des Hauses mit zwei Runderkern auf muschelförmigen Schalen wurde im Zuge der Brückenkopfneuverbauung vereinfacht und durch eine Blendmauer erhöht.

Brückenkopfgebäude, Hauptplatz 5-9

Wegen des Baues der Nibelungenbrücke musste 1939 der gesamte Brückenkopf neugestaltet werden. Die Adlergasse sowie die Badgasse wurden zu Sackgassen. Die neoklassizistischen Monumentalbauten mit massiver Mauthausener Granitquaderung sind alles, was von der gigantomatisch geplanten Donauuferverbauung der NS-Zeit in die Tat umgesetzt wurde.

Im Finanzgebäude-West war lange Zeit die Neue Galerie der Stadt Linz untergebracht, heute befindet sich darin ein Teil der Linzer Kulturhochschule.

Hauptplatz 10

Interessant an diesem ehemaligen Handelshaus ist das aus dem 15. Jahrhundert stammende gotische Fenster mit den zwei grotesken wappenhaltenden Tieren. Vor allem das rechte Tier mit seiner rüsselartigen Schnauze und den Schwimmhäuten an seinen Füßen ist sehenswert.

Im Erdgeschoss ist ein Abguss eines römischen Grabsteins eingemauert. Er wurde bei Umbauarbeiten im vorigen Jahrhundert gefunden und erinnert an die römerzeitliche Besiedlung.

An den ungleichen Fensterachsen kann man erkennen, dass zwei Häuser zusammengebaut wurden.

Neben dem über alle Geschosse reichenden Erker ist noch die oben aufgesetzte Säulenloggia bemerkenswert.

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Hauptplatz 14, 15, 17, 18 und 21

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Ausgangspunkt Hauptplatz und Dreifaltigkeitssäule

Ausgangspunkt Hauptplatz und Dreifaltigkeitssäule

Die Linzer Altstadt

Rundgang: Die Linzer Altstadt

Ausgangspunkt Hauptplatz und Dreifaltigkeitssäule

Rundgang durch die Altstadt

Wenn man sich heute von Urfahr über die Nibelungenbrücke Linz nähert, ist auf den ersten Blick nicht mehr viel von der bewegten Geschichte dieser Stadt zu sehen. Westseitig thront das Schloss.

Unterhalb des Schlosses steht an der Donau der alte Salzstadel – ein heute weiß gestrichenes Gebäude. Nach der Einführung des Salzmonopols 1562 wurde hier die kaiserliche Salzkammer und der dazugehörige Stadel errichtet.

Auf der Ostseite der Brücke erinnert nichts mehr als die mittelalterliche Vorstadt. Heute fließt oder staut hier der Autoverkehr, die Nebenarme der Donau sind zugeschüttet. Anstatt der übelriechenden Gewerbe von früher, wie Lederer und Gerber, findet man heute hier einen gepflegten Park, das Kunstmuseum Lentos, das Brucknerhaus und etliche Repräsentationsbauten verschiedener Versicherungen.

Betritt man nun zwischen den beiden Finanzgebäuden den Hauptplatz, so befindet man sich auf einem der größten, schönsten Plätze im süddeutschen Raum.

Der Platz mit seiner Ausdehnung von 219 mal 60 Metern wurde, wie schon erwähnt, im 13. Jahrhundert angelegt. Primär diente er Handelszwecken, doch wurde er auch als Fest-, Turnier- und Richtplatz verwendet. Hier soll das legendäre Losensteiner Turnier anlässlich der großen Habsburger-Doppelhochzeit von 1521 stattgefunden haben.

Heute wirkt der Hauptplatz einheitlich, obwohl er nach zahlreichen Stadtbränden und infolge der Brückenumbauten mehrfach umgestaltet wurde.

Wenn man auf dem Platz rundum blickt, so fallen unter anderem etliche 3-Fenster-Häuser auf. Ursprünglich durften die Häuser nur drei Fenster breit sein, damit möglichst viele Häuser innerhalb der Stadtmauern Platz fanden. Bei einigen erkennt man auf den zweiten Blick, dass sie im Laufe der Zeit zusammengebaut wurden.

Bezüglich der Höhe wirken die Häuser normiert. In früheren Zeiten gab es allerdings durchaus höhere und niedrigere Häuser. Wenn man genau schaut, erkennt man, dass die einheitliche Höhe dadurch zustande kommt, dass bei einigen Häusern Blindmauern errichtet, andere hingegen zur Hauptplatzfront abgeflacht sind.

Die Dreifaltigkeitssäule

Im Mittelalter stand an dieser Stelle ein Pranger. Für die Errettung vor Kriegsgefahren, die Befreiung von der Pest und Bewahrung vor einer Feuerkatastrophe gelobten die Linzer 1713 die Errichtung einer Säule zu Ehren der heiligen Dreifaltigkeit.

Die Dankbarkeit für die Überwindung verschiedener Katastrophen, vereint mit der neuen, von der Gegenreformation verordneten Frömmigkeit und dem barocken Lebensgefühl ließ solche Steinsäulen wie Pilze aus dem Boden sprießen.

Die Linzer Pestsäule wurde nach Plänen des Wiener Hofarchitekten Antonio Beduzzi vom Salzburger Bildhauer Sebastian Stumpfegger in weißem Salzburger Marmor errichtet.

An den Kanten des Sockels sieht man die Pestheiligen Sebastian und Karl Borromäus sowie den Feuerschutzpatron Florian.

Auf den drei Seiten des Sockels befinden sich der kaiserliche Doppeladler, das Landeswappen und das Stadtwappen. Diese drei Wappensteine, die auch in die jeweilige Richtung – Schloss, Landhaus, Rathaus – weisen, symbolisieren somit die irdische Dreifaltigkeit.

Die Wolkensäule zieren jubilierende Engelchen und die Statue Marias, die auf einer Mondsichel steht. Auf der Spitze der rund 20 Meter hohen Säule thront die Dreifaltigkeitsgruppe.

Die rund 30.000 Gulden teure Säule wurde 1723 fast ausschließlich aus Spenden finanziert. Ein Haus an der Landstraße war damals 1.200 bis 1.800 Gulden wert, ein Haus in der Altstadt 2.000 bis 4.000.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Säule zur Vorbeugung vor Bombenschäden abgetragen. Die Zierelemente lagerten in den Lehmkellern der Zentralkellerei in der Kapuzinerstraße und auch im Schloss Neuhaus. Die Wappen wurden zum Schutz vor Bombensplittern eingegipst, der Sockel und zwei Säulentrommeln konnten wegen des großen Gewichts nicht entfernt werden. Nach Kriegsende waren zunächst andere Aufgaben vordringlicher. Erst 1947 erstand dieses Linzer Wahrzeichen neu.

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Rathaus, Hauptplatz 4-10

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